Nachbetrachtung 60 Jahre Mauerbau

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Am Freitag, dem 13. August 

fand aus Anlass der 60. Wiederkehr des Mauerbau am Mauerdenkmal, Platz der Deutschen Einheit  (im Park neben dem IKMZ der BTU Cottbus-Senftenberg)eine Gedenkveranstaltung statt.

Anlass der Veranstaltung war, der Getöteten, Verletzten und Inhaftierten im Zusammenhang mit den Absicherungen der DDR-Behörden zu „Sicherung der souveränen Staatsgrenze der DDR“, wie es in den offiziellen Verlautbarungen der SED-gelenkten Presseorgane der DDR benannt wurde, zu gedenken.

Diese Gedenkveranstaltung hat insbesondere, an die am 23. August 1972 an der bulgarisch-jugoslawischen Grenze getöteten Cottbuser Bürgerin Wera Sandner erinnert.

Wenn Erich Honecker im Januar 1989 erklärt „Die Mauer wird in 50 und auch in 100 Jahren noch bestehen bleiben …“ (Zitat Tageszeitung NEUES DEUTSCHLAND vom 20.1.1989), hat er auf ungewollte und total veränderte Weise Recht behalten: Die Mauer hat es geschafft, sich vom einst restriktiven, gegen die eigene Bevölkerung gerichteten Instrument zum Zeitzeichen für Demokratie  zu wandeln. Die einst hundertfache, todbringende Sperrmauer und das ideologische Kampfmittel (Antifaschistischer Schutzwall“) ist zum Mahnmahl gegen jedwede Diktatur geworden. Es erinnert heute zum einen an die Opfer politischer Gewalt von Diktatur in der Vergangenheit und mahnt andererseits gegen erneute Diktatur und menschenfeindliche, rassistische und antisemitische Gewalt Gesicht zu zeigen.

Tatsächlich hatte die DDR-Regierung mit der Mauer die ostdeutsche Bevölkerung selber gemeint. Dem totalitären SED-gelenkten Regime war es nicht gelungen, weite Teile der Bevölkerung von der Glaubwürdigkeit des kommunistischen Systems zu überzeugen.

Leo Schmidt (Symbol und Denkmal: Die Karriere der Berliner Mauer nach ihrem Fall, https://www.berliner-mauer-gedenkstaette.de/de/der-mauerbau-1961-970.html) führt aus:

Die Mauerelemente „… sind so zusammengestellt, dass ihre ursprünglich in Richtung West-Berlin weisende Fronten einen engen quadratischen Raum einschließen, in den man blicken kann, der aber praktisch unzugänglich ist. Rundum sichtbar sind dagegen die Fronten und der L-förmige Fuß, die ursprünglich zum Todesstreifen und darüber hinaus in Richtung Ost-Berlin bzw. DDR zeigten. Hier wird somit nicht die West-Ansicht der Mauer als Hauptschauseite verstanden und vorgewiesen, die sonst alle anderen Mauerdenkmale charakterisiert. Entsprechend der Funktion der Grenzanlagen, die die DDR-Bürger am Verlassen ihres Staates hindern sollten, wird stattdessen die nach Osten weisende Front als Hauptfassade interpretiert.“

 

 

 

Die Gedenkveranstaltung wurde mit Beiträgen von Frau Silvana Hilliger (Vertreterin der Brandenburgischen Landesbeauftragten der Opfer der kommunistischen Diktatur – LAkD, Potsdam), dem Oberbürgermeister der Stadt Cottbus, Holger Kelch, dem früheren Liedermacher, ehemaligen politischen Häftling und heutigen Arzt und Psychotherapeuten, Dr. Karl-Heinz Bomberg & Erika Kunz, sowie Christina Baumbach und Christoph Polster (beide Aufarbeitung Cottbus e.V.) gestaltet.

 

Fotos: Prof. Dr. Stefan Appelius, Christoph Polster

Wir bedanken uns bei der Brandenburgischen Landesbeauftragten der Opfer der kommunistischen Diktatur – LAkD, Potsdam und der Stadt Cottbus für die Förderung

bei Frank Schmidt und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern MMC

beim Blumenfachgeschäft DIE LILIE

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