Am
Dienstag, 25. Februar 2020
um 17 Uhr
im Stadtmuseum Cottbus, Bahnhofstraße 22 03046 Cottbus
Eintritt frei
Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zu erreichen.
Der Autor Gabriel Berger stammt aus einer polnisch-jüdischen Familie. Im Jahre 1957 beschloss sein kommunistisch orientierter Vater, Polen wegen des dort verbreiteten Antisemitismus zu verlassen und in die DDR überzusiedeln. Gabriel Berger war damals dreizehn Jahre alt. Er studierte in Dresden Physik und wurde am Institut für Kernforschung Rossendorf tätig.
Warum er sich trotz seiner als Jude und als Wissenschaftler privilegierten Position dazu entschied, die Unfreiheit in der DDR zurückzuweisen und dafür eine Haftstrafe in Kauf zu nehmen, ist in diesem Buch aus Erinnerungen des Autors und aus Stasi-Akten zu erfahren, die ihm Stichworte zum Reflektieren über seine Vergangenheit in der DDR liefern.
Seinen Willen, die DDR zu verlassen, begründete er unter anderem, indem er jedem deutschen Staat, darunter auch der DDR, nach dem Holocaust das Recht absprach, Juden in seinen Grenzen eingesperrt zu halten. Bergers großes Vorbild war neben dem Prager Frühling die antitotalitäre, demokratische Opposition in Polen. Von ihr übernahm er in den siebziger Jahren seine Maxime: „Verhalte dich so, als sei die DDR ein demokratischer Staat“. Auch nach seiner Übersiedlung in die Bundesrepublik im Jahre 1977 wurde Gabriel Berger, wegen seines Engagements für die demokratische Opposition in der DDR und in Polen, von der Staatssicherheit intensiv beobachtet.